Die Wurzel Nr. 02/2006

In dieser Wurzel-Ausgabe finden Sie:

Verdauungskraft

Michael Delias

Das „Was“ wir essen wurde überall ausführlich behandelt. Wir wissen heute, dass ein 80%iger Frischkostanteil genügend Antioxidantien liefert, damit im Blut keine Leukozyten gebildet werden. Das ist nämlich die Voraussetzung dafür, dass der Körper in der Lage ist, aus eigener Kraft heraus, alle Giftstoffe und Belastungen wieder restlos auszuscheiden und überhaupt nicht in den Zustand einer Krankheit gelangt. Also ein hoher Frischkostanteil ist ratsam.

90% oder 100% Rohkostanteil ist nicht entscheidend

Ob Sie sich nun zu 90%, 100% oder 85% von Rohkost ernähren, bleibt Ihnen und Ihrem Empfinden überlassen. Lieber ein langfristiger sehr hoher Rohkostanteil ohne Fressattacken als eine kürzere Zeit 100%iger Rohkost und dann mit einem Ein-bruch, wo auf einmal zuviel gegessen wird.
Wenn Sie also eine über 80%ige Rohkost beherzigen können, haben Sie eine gute Grundlage, um am „Wie oft“ zu arbeiten.

Das Energieniveau fällt oft
bei 100% Rohkost ab

Mit der 100%igen Frischkosternährung kommt man oft nicht weiter, sein Energieniveau weiter nach oben zu
schrauben. Oft fällt das Energieniveau bei 100%iger Rohkost ab, weil man zu häufig zuviel und schlechte Kombinationen isst. Man ist sozusagen mit guter Nahrung überladen, die Verdauungssäfte sind bei den oft zu großen Mengen an Living-food oder auf Grund von „ständig essen“ schon lange verbraucht. Gleichzeitig leidet man an Bluthochdruck, wenn man an-dauernd isst und das den ganzen Tag über. Denn der Verdauungsmetabolismus muss sich ausruhen können, sonst produ-zieren wir nur Stresshormone am laufenden Band und übersäuern unser Blut zusätzlich. Die Folge davon sind Bluthochdruck und Herzinfarkte trotz 100%iger Frischkost auf Grund des „Permanentessens“.

 „Wie oft“ und „wieviel“ – das Geheimnis der Asiaten

Wir sehen, das Geheimnis einer langanhaltenden Gesundheit liegt nicht nur in der Qualität der Nahrung, sondern im „Wie oft“ wir am Tag essen und „wie viel“. Das ist auch das Geheimnis der Inder und Asiaten, die oft nur einmal am Tag eine kleine Schüssel Reis mit Gemüse verzehren und ihrem Metabolismus ansonsten Ruhe schenken. Damit stehen ihnen für den restlichen Tag 95% mehr Energie zur Verfügung als 100%ige Rohköstler, die sich zu „Dauerndessern“ und „Vielfraßen“ hinentwickelt haben.

Doch wer traut sich dieses Experiment ausprobieren ? Ist es nicht für viele Rohköstler zu anstrengend, den ganzen Tag auf die guten „Naschereien“ zu verzichten, hier einen Apfel, da eine Banane und anstelle dessen nur einmal am Tag zwei Handvoll Reis mit Gemüse zu sich zu nehmen ? Natürlich, weil viele unter den Rohköstlern unter einer Essstörung leiden, die durch die 100%ige Rohkosternäh-rungsform ausgelöst wurde. Mit den Jahren kann eine 100%ige Rohkosternährungsform mit „Andauerndessen“ auszehren.

Genügend Pausen zwischen den Mahlzeiten

Das Wesentliche ist, genügend Pausen zwischen den Mahlzeiten zu machen. Bei einer Rohkosternährungsform sollten mindestens 4 Stunden zwischen den Mahlzeiten liegen (es können auch mehr Stunden Abstand sein, siehe Tabelle unten). Die Mahlzeiten sollten so zusammengestellt sein, dass sie satt machen und uns nicht nur einen Zuckerkick geben aufgrund von zuviel verzehrten Früchten. Rezepte finden Sie genügend in der Wurzel-Ausgabe Jan-März 06.

Wenn Sie 30 Min. gegessen haben und Sie sind immer noch nicht satt, dann ist die Nahrung falsch zusammengestellt worden, meistens zu viele wasserhaltige Nahrungsmittel wie Tomaten, Gurken, Früchte und zuwenig Wurzelgewächse.
Sie stehen um 6 h auf, dann können Sie Ihre erste Mahlzeit um 10 h einnehmen. Sind Sie nicht berufstätig und stehen um 8 h auf, ist die…

Den vollständigen Bericht finden Sie in Ausgabe 02/06 – Bestellung: bestellung@die-wurzel.de oder Tel: 09120/180078

Die Englische Livingfood-Szene

Karen Knowler

Schönen guten Nachmittag, liebes Publikum, ich freue mich, nach zwei Jahren wieder hier in Deutschland zu sein.
Wie Sie wissen, bin ich heute hier, um über die Rohkostbewegung in England zu sprechen und da gibt es eine Menge zu erzählen.
Bevor ich jedoch ins Detail gehe, würde ich gerne etwas mehr über die Rohkostbewegung in Deutschland wissen, und bitte Sie daher, mitzumachen.
Zunächst würde mich interessieren, wer von Ihnen seit weniger als einem Jahr an der Rohkost interessiert ist, bitte heben Sie die Hände. Danke.
Zwei bis fünf Jahre ? Danke. Mehr als fünf Jahre ? Danke, das ist gut zu wissen.

Unsere Geschichte begann vor dreizehn Jahren, als Suzie Miller das Fresh-Network gründete. Suzie war eine begeisterte Rohköstlerin, der das wachsende Interesse an der Rohkost in England aufgefallen war. Sie hat daher eine Organisation erschaffen, die andere Menschen, die an Rohkost interessiert sind, unterstützen kann. Am Anfang bestand das Netzwerk nur aus einer sehr kleinen Anzahl von Personen und hat sich im Laufe der Jahre langsam vergrößert. Zufällig war das genau zu der Zeit, als mein Interesse an der Rohkost erwachte. Ich war damals 19 Jahre alt und als ich vom Fresh-Network hörte, war ich ganz aufgeregt, weil das meine Informationen über Rohkost auf einen ganz anderen Stand brachte und ich begann, eine Menge zu lernen.
In den 90er Jahren wuchs das Interesse der Menschen an der rohen Ernährungsweise, ich wurde immer stärker involviert und dann über-gab mir schließlich Suzie 1998 die Leitung des Fresh-Networks.

 Selbstheilungsstory

Ich war von der Rohkost so begeistert, da ich einige Zeit vorher ein schweres gesundheitliches Problem hatte und die Ärzte mir gesagt hatten, dass ich mit 40 wahrscheinlich Gebärmutterhalskrebs bekommen würde, wenn ich mich nicht operieren ließe. Ich habe daraufhin alles getan, um nicht unter dem Messer des Chirurgen zu landen und begann, mich insbesondere mit Weizengrassaft und Rohkost zu heilen. Als ich dann sechs Monate nach meiner ersten Untersuchung, bei der
sich Zellanomalitäten gezeigt hatten, wieder untersucht wurde, waren alle Zellen vollständig in Ordnung. Daher war ich natürlich dann vollständig begeistert von der Rohkost und ihren Möglichkeiten, nicht nur aus gesundheitlichen Gründen, sondern auch im Hinblick auf Transformation. Nach meiner eigenen Erfahrung haben wohl die Rohkost und Meditation mein Leben am stärksten transformiert. Es wurde zu meiner persönlichen Mission, die Rohkost an den Mainstream zu bringen, es war mir sehr wichtig, diese Informationen an die Öffentlichkeit zu bringen. Sie wissen wahrscheinlich aus eigener Erfahrung, dass das nicht immer so einfach ist, wie es klingt, es gibt viel Skeptizismus im Bereich Rohkost, veganer und vegetarischer Ernährung. In England haben die Menschen sehr positiv auf die Rohkost reagiert, das Thema wurde häufig in den Medien behandelt und wird ständig populärer. Wir sind dieses Jahr schon in vielen nationalen Zeitungen und vielen Frauenzeitschriften mit höchsten Verkaufszahlen erschienen. Die Leute beginnen zu verstehen, dass Rohkost – nicht notwendigerweise 100%, aber ein hoher Anteil – der Weg zur allgemeinen Gesundheit ist. In der Zwischenzeit sind natürlich alle Menschen, die damals 1990 zur gleichen Zeit wie ich mit der Rohkost angefangen haben, ihre persönlichen Wege gegangen. Was wir in England im Laufe der Zeit entdeckt haben, ist wahrscheinlich ähnlich wie das was Sie hier in Deutschland festgestellt haben oder die Leute in den USA.
In den letzten zwei Jahren haben wir festgestellt, dass die 100%ige Rohkost nicht bei allen Menschen wirkt und zu einer strahlenden Gesundheit führt. Wir haben in England auch verschiedene Gruppen von Rohköstlern, z. B. Sonnenkost, Roh-Veganer, Roh-Vegetarier und ein paar Leute, die rohes Fleisch essen. Wir sind immer noch in einem intensiven Lernprozess, in dem die Menschen herausfinden, was zu ihnen als Individuum passt. Bei mir persönlich ist es so, dass ich mich immer am besten gefühlt habe, wenn ich mich 100% roh ernähre und das ist natürlich auch der Grund, warum ich diese Ernährungsweise fördere. Bei meiner Arbeit komme ich im Jahr mit Hun-derten von Rohköstlern zusammen und ich höre ganz unterschiedliche Geschichten
über den Erfolg, den sie mit ihrer Ernährung haben. Eine meiner Hauptbotschaften an diejenigen, die versuchen, sich zu 100% von Roh-kost zu ernähren und nicht die gewünschten Resultate erzielen, ist: Denkt nicht, dass ihr versagt habt. Die meisten von uns fühlen sich mit der Rohkost phantastisch, darum sind wir ja hier, aber behalten Sie im Hinterkopf, dass wir alle für uns selbst die Dinge erforschen und entdecken müssen.

Den vollständigen Bericht finden Sie in Ausgabe 02/06 – Bestellung: bestellung@die-wurzel.de oder Tel: 09120/180078

Sonnenkosttagebuch

Maria Kageaki

Zur Rohkost fand ich Anfang 1995 während meiner dritten Schwangerschaft als ich mich plötzlich in einer Situation befand, in der ich keinerlei
Getränke (Tee, Wasser) zu mir nehmen konnte ohne dass ich einen
regelrechten Würgreiz bekam.
Fit for Life
Ich hatte Monate vorher bereits von dem Buch „Fit for Life“ gehört, aber gezögert es zu kaufen, weil ich spürte, dass es mein Leben verändern würde. In der Situation war aber eine Veränderung nötig. Innerhalb von wenigen Wochen hatte ich die Theorie ins Praktische umgesetzt und aß ca. 90 % roh.
Mandelmilch
Mein Durstgefühl wurde mit frischen Pfirsichen gestillt und ich hatte das
Gefühl endlich da angekommen zu sein, worauf ich mein bisheriges Leben lang gewartet hatte. Meiner Mutter wurde schon vor meiner Geburt von einem sensitiven Biochemiker/Heiler gesagt, dass man mich mit Mandel- und Gerstenmilch ernähren soll. Da meine Mutter nicht stillen konnte, wurde ich sofort mit Pflanzenmilch gefüttert. Vielleicht wurde mir hier bereits etwas „in die Wiege gelegt“.
Meine beiden großen Mädchen nahmen diese Ernährungsumstellung gerne an.
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass man Kinder gar nicht lange dazu
überreden muss bis Mittag bei Früchten zu bleiben und Obst als
Zwischenmahlzeit zu verzehren. Früchte sind süß, saftig und farbig –
gerade das Richtige, um die Kindersinne anzusprechen. Meine Kinder haben viel Salate und Obst bekommen, Karottensaft getrunken und Reis,
selbstgebackenes Dinkelbrot oder gelegentlich Nudeln als „Gewöhnungshilfe“ zur Rohkost gegessen.

100 % roh

Seit der Geburt meiner dritten Tochter habe ich dann 100 % roh gegessen.
Ab dem vierten Monat bekam sie täglich ein paar Teelöffel geriebene Äpfel
oder Karotten, da ich fühlte, dass die Energie die sie von mir erhält, nicht
ausreichend war.
Mit unserem Umzug zurück nach Japan im Winter 1995 kamen wir wieder in den Genuss von reifen Monkey-Bananas, wovon wir uns alle nicht satt essen konnten. Die Großen waren inzwischen auch bei 100 % Rohkost angelangt.
In der Winterzeit – das ist in Okinawa, das ja schnee- und frostfrei ist, bei
Temperaturen zwischen 10 – 18 Grad – aßen wir viel gemahlene Süßhirse mit gematschten Bananen.

eingeweichte Cashews

Für die kleine Evangeline gab es Pürree von eingeweichten Cashews. Karotten und Äpfel waren und sind auch heute noch ihre Lieb-lingsspeisen. Später hab ich ihr eingeweichten Buchweizen zerdrückt, den sie auch begeistert aufnahm. Wir haben alle sehr viel organi-sche Karotten (unser Rekord lag zu sechst bei 40 kg in der Woche) in allen Variationen gegessen – als Salat,
Rohkostburger oder Saft, dazu viel einheimisches Gemüse. Die Japaner (ich spreche hier für Okinawa) essen sehr viel Blattgrün – es gibt eine große
Auswahl in den Geschäften zu kaufen.
Meine Kinder aßen begeistert Hibiskusblüten und Maulbeeren, die dort fast überall zu finden waren. Ich aß auch gerne Salat aus Maul-beerbaumblättern, doch die Mädchen konnte ich hierfür nicht begeistern.
Wir waren sehr viel im Freien, hatten viel Sonne und frische Luft – die
Kinder wuchsen mehr oder weniger am Strand auf. Sogar im Winter spielten sie, ausgerüstet mit Thermohosen und Schneeanzug aus Deutschland, im Sand am Strand.

TAIYODO

Wir hatten uns angewöhnt, jeden Tag den Sonnenaufgang anzuschauen, meist von einem Park am Meer aus. Danach machten wir TAIYODO – eine Mischung aus Tai Chi und Yoga, die beide Gehirnhälften anregt mit anschließender Meditation. Dies ist ein sehr wich-tiger Punkt in meinem Leben. Wir treffen uns täglich um Punkt 6:00 – in der Schulzeit vollzählig, in den Ferien bin ich auch manchmal allein – zu TAIYODO und zum Meditieren. Es dauert etwa 25 Minuten. Ich finde es sehr wichtig, den Tag spirituell zu beginnen und gemeinsam einen Punkt zu fokussieren – auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.

Wakame-Meeresalgen

Während meiner vierten Schwangerschaft aß ich bemerkenswert viele reife (Pudding) Kakis mit eingeweichten Wakame-Meeresalgen und Papayas auch unreif bzw. grün. Ich liebte den Salat aus grünen Papayas…

Den vollständigen Bericht finden Sie in Ausgabe 02/06 – Bestellung: bestellung@die-wurzel.de oder Tel: 09120/180078